2. Welche Betriebstypen gibt es und was passt zu meiner Idee?
Um das Konzept später auf eine bestimmte Art von Gastronomie anwenden zu können, schauen wir uns nun an, welche Arten von Betriebstypen es gibt. Zusätzlich gibt es kurze Hinweise auf aktuelle Trends je Kategorie. Was passt am besten zu Ihrer Idee?
① Restaurant
Der gastronomische Klassiker mit Speisen- und Getränkeangebot – und mit enorm vielen Untertypen. Grob wird unterteilt in: Quickservice (z.B. Fastfood-Restaurants), Fast Casual (frische Küche, schneller Service), Casual (typisches Abendrestaurant mit längerer Verweildauer) sowie Fine Dining (Gourmet- und Sternerestaurant). Manche Restaurants bieten Mittagstisch und Dinner an, andere nur das eine oder das andere. Wiederum andere haben ein durchgängiges Angebot.
Der Trend geht hin zu einem klar konturierten Küchenangebot (z.B. regional, eine bestimmte Landesküche oder ein bestimmtes Thema) und einer eher schmalen Karte. Auch Faktoren wie Öffnungszeiten und Servicegrad sollten Sie vor dem Hintergrund des angespannten Personalmarkts bereits im Konzept mitbedenken.
② Café
Ein Café ist ein meist auf den Tagesbetrieb ausgelegtes Konzept mit Kaffeespezialitäten (auch zum Mitnehmen), Kuchen und Snacks sowie ggfs. einem Frühstücks- und Mittagsangebot.
Aktuelle Café-Trends sind Nachhaltigkeit (z.B. Bio- und Fairtrade-Kaffee), aromatische Verfeinerung (z.B. verschiedene Bohnensorten und Röstungsgrade) sowie Abendgeschäft mit Aperitifs, Bier und herzhaften Snacks. Auch ausgefallenes Gebäck ist im Trend!
③ Wirtshaus/ Brauhaus
Hierbei handelt es sich um ein Konzept, bei dem Bier im Fokus steht und das sich meist traditionell-bodenständig, schöner gesagt “zünftig” präsentiert. Es hat zudem ein größeres Foodangebot als eine klassische Kneipe bzw. Bar.
Der Trend in diesem Bereich geht zu einem vielseitigen Speisenangebot – inklusive vegetarisch-veganer Optionen und leichter Alternativen zur deftigen klassischen Wirtshausküche.
④ Bar
Bars gibt es in vielerlei Form – von der bierlastigen Kneipenbar über die Weinbar bis zur Cocktailbar mit vorwiegend gemixten Getränken.
Ein aktueller Trend in diesem Bereich ist Barfood jenseits von Knabbereien, das entweder in einer eigenen Küche zubereitet wird oder von einem Foodpartner geliefert wird. Außerdem spielen alkoholfreie Alternativen beim Bier wie bei Drinks eine zunehmend wichtigere Rolle.
⑤ Vereinslokale
Hierbei handelt es sich um gastronomische Konzepte, die an einen Verein – Fußball, Tennis, Golf – etc. angegliedert sind und sich auf deren Gelände befinden. Ihr Angebot richtet sich am Publikum aus und reicht vom Getränke-Ausschank mit kleinen Snacks bis zum hochwertigen Restaurant, etwa an einem Golfplatz.
In diesem Segment gibt es verhältnismäßig viele Objektübergaben und Anpassungen bestehender Konzepte durch neue Betreiber.
⑥ Imbiss & Streetfood
Ein Imbiss ist ein kleines Ladengeschäft, in dem schnell zubereitete Speisen verzehrt werden. Dazu wird eine in der Regel kleine Auswahl von Getränken verkauft. Auch Imbisse zählen zum o.g. Quickservice-Segment.
Hier ist Streetfood der impulsgebende Trend: Snack-Spezialitäten aus aller Welt haben das bisherige Pommes-, Currywurst- und Burgerangebot deutlich erweitert. Es gibt sowohl stationäre Streetfood-Konzepte in Imbiss-Größe als auch mobile Foodtrucks, die u.a. auf Events oder Märkten zum Einsatz kommen.
⑦ Club & Discothek
Ein getränkelastiger Betriebstyp mit Musikprogramm, DJs und ggf. Livemusik. Discotheken sind größer und haben teils sogar mehrere Dancefloors.
Der Trend geht hier – je nach Standort und Größe – zu Mischkonzepten, die neben Musikprogramm auch Kulturevents oder ein erweitertes gastronomisches Sortiment bieten.
⑧ All-in-One-Konzepte
Vom Frühstück/ Brunch bis zum Dinner und mit Drinks und Events bis in die Nacht hinein: Viele gastronomische Konzepte sind sogenannte All-in-Ones, die ein ganztägiges Angebot haben. Es ist allein aus wirtschaftlichen Erwägungen attraktiv, Miete wird bekanntlich für den ganzen Tag bezahlt.
Hier geht der Trend – und das schon seit langer Zeit – zur Systematisierung und Filialisierung. Es gibt aber durchaus erfolgreiche individuelle All-in-One-Konzepte.
Unser Tipp
Vielleicht passt Ihr Konzept sogar zu verschiedenen Betriebstypen? Dies ist für eine mögliche spätere Expansion und Vervielfältigung durchaus interessant.
- Von kleinem Coffeeshop mit Produkten zum Mitnehmen → bis zum großen Kaffeehaus mit umfangreichem Speisenangebot
- Von kleiner Bierbar in Citylage → bis zum großen freistehenden Wirtshaus am Stadtrand
Viele große Gastronomie-Marken setzen ihr Konzept flexibel um, je nach Standort und den dort umsetzbaren Möglichkeiten.
Diese Beiträge könnten Sie interessieren
Was ist ein Konzept und wie erarbeite ich es?
Ein durchdachtes Konzept ist der Grundstein für den Erfolg Ihres gastronomischen Vorhabens. Erfahren Sie, was ein Konzept ausmacht und wie Sie es Schritt für Schritt erarbeiten können.
Welches Konzept passt zu mir?
Ihr Gastro-Konzept sollte zu Ihnen passen wie ein maßgeschneiderter Anzug. Entdecken Sie in diesem Abschnitt, wie Sie Ihre persönlichen Werte und Ziele in Ihr Konzept integrieren und so ein Lokal schaffen, das Sie mit Leidenschaft führen können.
Worin besteht mein zukünftiges Angebot?
Entdecken Sie, wie Sie Ihr gastronomisches Angebot präzise definieren. Von der Speisekarte über Qualitätsstandards bis hin zu Zusatzleistungen – erfahren Sie in 7 Schritten, wie Sie ein einzigartiges Erlebnis für Ihre Gäste kreieren.
Wie sieht mein Konzept "backstage" aus?
Mehr als nur ein schönes Ambiente: Ein erfolgreiches Restaurant braucht eine solide Planung. So statten Sie Ihre Küche aus, stellen Ihr Team zusammen und behalten Ihre Finanzen im Griff.
Wie analysiere ich meinen Standort?
Die Wahl des richtigen Standorts ist entscheidend für den Erfolg Ihres Restaurants. Mit unseren 7 Tipps für die Standortanalyse sichern Sie sich einen Wettbewerbsvorteil und steigern Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Gastronomie.